Arbeit im Ehrenamt

Der Internationale Tag des Ehrenamts am 5. Dezember ist ein weltweiter Anlass, um freiwilliges Engagement in all seinen Formen sichtbar zu machen und zu würdigen. Auch wenn Ehrenamt häufig mit Vereinen, sozialen Initiativen oder Rettungsdiensten verbunden wird, spielt es im Arbeitsleben eine ebenso zentrale Rolle. Gerade Interessenvertretungen wie Betriebs- und Personalräte, Jugend- und Auszubildendenvertretungen oder Mitarbeitervertretungen tragen wesentlich dazu bei, dass Demokratie und Mitbestimmung im Betrieb oder in der Dienststelle lebendig bleiben.

1. Ehrenamt im Kontext der betrieblichen Mitbestimmung

Die Tätigkeit von Interessenvertretungen ist gesetzlich verankert, aber ihr Kern beruht auf Bereitschaft und Engagement. Niemand wird verpflichtet, für ein Gremium zu kandidieren. Menschen stellen sich zur Wahl, weil sie Verantwortung übernehmen wollen – für Kolleginnen und Kollegen, für faire Arbeitsbedingungen und für ein respektvolles Miteinander.

Ehrenamtliche Elemente der Interessenvertretung

  • Freiwilligkeit der Kandidatur
  • Zeitliches Engagement, oft zusätzlich zur regulären Arbeit
  • Fortlaufende Weiterbildung, z. B. zu Arbeitsrecht, Gesundheitsschutz, Digitalisierung
  • Unterstützung einzelner Beschäftigter in persönlichen Herausforderungen
  • Konstruktive Begleitung von Veränderungen wie Umstrukturierungen oder technischen Neuerungen
  • Förderung dialogorientierter Zusammenarbeit zwischen Beschäftigten und Leitung

Auch wenn gesetzliche Regelungen Freistellung, Schutz und Ausstattung vorsehen, bleibt das Engagement der Mitglieder von Interessenvertretungen ein wesentlicher Baustein für eine funktionierende betriebliche Demokratie.

2. Warum der Tag des Ehrenamts für Interessenvertretungen besonders bedeutsam ist

Anerkennung der oft unsichtbaren Arbeit

Ein großer Teil der Tätigkeit findet im Hintergrund statt: vertrauliche Gespräche, Vorbereitung von Sitzungen, Abwägung rechtlicher Fragen oder die Begleitung schwieriger Situationen im Team. Der Tag des Ehrenamts bietet eine Gelegenheit, diese Arbeit sichtbar zu machen.

Würdigung der persönlichen Verantwortung

Viele Mitglieder von Interessenvertretungen investieren zusätzliche Energie, Zeit und emotionale Ressourcen. Sie dienen als Ansprechpersonen, Problemlöser*innen und Brücke zwischen Beschäftigten und Leitung – häufig über das hinaus, was im Gesetz beschrieben ist.

Stärkung der betrieblichen Demokratie

Mitbestimmung lebt davon, dass Menschen bereit sind, sich aktiv einzubringen. Ohne Ehrenamt gäbe es keine Wahlen, keine Gremien, keine Kontrolle von Entscheidungen und keine systematische Beteiligung der Beschäftigten.

Vorbildfunktion für Engagement im Betrieb

Der Tag des Ehrenamts kann kollegiales Engagement sichtbar machen und andere dazu motivieren, sich ebenfalls einzubringen, Verantwortung zu übernehmen oder an Weiterbildungen teilzunehmen.

3. Was dieses Engagement für Beschäftigte bedeutet

Für Beschäftigte sind Interessenvertretungen zentrale Ansprechpartner – besonders in Situationen, in denen sie Orientierung oder Unterstützung benötigen. Dazu zählen:

  • Arbeits- oder Gesundheitsschutzfragen
  • Konflikte im Team
  • Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
  • Veränderungen organisatorischer Abläufe
  • Umgang mit Leistungsdruck oder Arbeitsbelastung

Gerade in herausfordernden Zeiten (z. B. Umstrukturierungen, Digitalisierung, Fachkräftemangel) ist das Engagement von Interessenvertretungen ein wichtiger stabilisierender Faktor.

4. Impulse für den Tag des Ehrenamts im Betrieb

Interessenvertretungen können den Tag nutzen, um die eigene Arbeit sichtbar zu machen oder den Austausch zu fördern – beispielsweise durch:

  • kurze Informationen in Intranet, Aushang oder Newsletter
  • offene Sprechstunden
  • Dank an aktive und ehemalige Mitglieder
  • Einblicke in Aufgaben, Themenfelder und Unterstützungsangebote
  • Hinweise auf Mitwirkungsmöglichkeiten für Kolleginnen und Kollegen
  • Informationen zu Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten

Solche Impulse stärken die Wertschätzung im Betrieb und zeigen, dass Mitbestimmung ein lebendiger und täglich gelebter Prozess ist.


Der Tag des Ehrenamts erinnert daran, dass betriebliche Mitbestimmung nicht selbstverständlich ist. Sie hängt davon ab, dass Menschen bereit sind, sich einzusetzen – für faire Arbeitsbedingungen, für ein respektvolles Miteinander und für die Interessen der Beschäftigten.
Interessenvertretungen leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer modernen, nachhaltigen und menschenorientierten Arbeitskultur.

Kurzfakten

Zielgruppen

  • Betriebsratsmitglieder
  • Personalratsmitglieder
  • Interessierte

Kategorie

Betriebsräte und Personalräte

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