Eine Vertrauensperson in der KiTa
Nachgefragt: Im Gespräch mit einer von den Kindern gewählten Vertrauensperson in der KiTa
„Kinder müssen sich ernst genommen fühlen, ansonsten ist das gegessen!“
Brit wurde von den Kindern der KiTa zur Vertrauensperson gewählt. Ihr Gewähltsein kommentiert sie mit den Worten „Ich war selber überrascht.“
Wie wurde sie von den Kindern gewählt?
Wie erfahren Sie von den Anliegen der Kinder? Wie läuft das bei Ihnen im Haus?
Brit erzählt, dass es zum einen in der KiTa eine „Wunsch- und Ärgerbox“ gibt, aufgestellt in der Piazza, einem zentralen Treffpunkt für Begegnungen. Kinder malen Zettel oder lassen Erwachsene aufschreiben (Pädagog*innen wie auch Eltern), wenn sie ein Anliegen, einen Wunsch haben oder ihnen etwas nicht gefällt, und das landet dann in der Box.Wie sieht Brit ihre Rolle als Vertrauensperson?
Sie sieht sich als Begleiterin, Vertraute der Kinder. Sie setzt sich im Team und gegenüber Eltern für die Anliegen der Kinder, ihre Wünsche und Interessen, Sorgen und Nöte, ihre Beschwerden ein, macht diese transparent, sucht und geht in den Dialog mit allen Beteiligten. „Transparenz ist für mich wichtig und wertvoll.“ „Bei einem Anliegen eines Kindes wusste ich auch nicht weiter, da habe ich gemeinsam mit dem Kind den Bürgermeister angerufen.“Wie haben Sie den Kindern ihre Rolle erklärt, verständlich gemacht?
“Ich kann euch helfen, wenn etwas für euch ungerecht ist. Ihr könnt mir sagen, was euch gefällt und was nicht, und dass es vielleicht auch einfacher ist, es mir mitzuteilen.“Und mit Blick auf das Team…?
„Der Umgang damit im Team und die Selbstverständlichkeit in der Haltung seitens der Pädagog*innen musste sich erst entwickeln, es war ein Prozess, der Offenheit der Kolleg*innen und ein Wollen braucht“, so Brit. Und weiter: „Als Pädagogin muss ich immer wieder neu von den Kindern lernen.“Ist Ihnen noch etwas wichtig?
„Kinder engagieren sich sehr, wollen mitentscheiden und mithandeln. Alles in allem trägt dies zu einem solidarischen Miteinander aller Beteiligten bei.“
Hintergrund: Im ThürKigaG heißt es im § 12 Eltern- und Kindermitwirkung...
(6) Die Kinder wirken an der Gestaltung ihres Alltags in den Kindertageseinrichtungen mit. Kinder in Tageseinrichtungen haben das Recht, eine in der Einrichtung tätige Person zur Vertrauensperson zu bestimmen. Die Vertrauensperson wirkt im Elternbeirat beratend mit.
Kurzfakten
Zielgruppen
- Pädagogische Fachkräfte
- Interessierte
Kategorie
Pädagogische Fachkräfte und Interessierte
weitere Urteile
Keine weiteren Urteile
Freistellung nach
Keine Freistellung
Passende Seminare zum Thema
Keine speziellen Seminare
Passende Artikel
Keine speziellen Seminare
